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Sunday, April 20, 2008

Fonts, jurídicamente...




RE: rechtliche Frage 26.02.2008 11:40 Forum: Themenvorschläge


cczwei-forum.de














Zitat Original von rasemmi:
Original von Hanno Behrens

»Darf man auf Windows denn Nicht-Microsoft-Schriften zu Word dazu installieren? Findet an dieser Stelle nicht die unlizensierte Nutzung der von Microsoft patentierten Systemschnittstellen statt, so dass man sich des Lizenzverstoßes schuldig macht?«
Selbstverständlich darf man (sonst wäre manche Schriftenschmiede vermutlich längst pleite). Man muss natürlich drauf achten, entweder die Lizenz für die Schrift zu besitzen, oder nur freie Schriften zu nutzen. Das ist doch nun wirklich kein OS- oder Textproggispezifisches Prob.
Du hast mit allergrößter Wahrscheinlichkeit recht. Die meisten Lizenzbestimmungen beziehen sich auf eine feste Verlinkung mit einer Bibliothek. Die DLL von Windows sind aber weich verlinkt, also verlinken zur Laufzeit, mit den Schriften ist es genauso.
ABER das ist anders im zweiten Fall. Also wenn du ein Worddokument erstellst mit eingebundenen Schriften und mit PDF Dokumenten mit eingebundenen ist es genauso. Dann sind die Schriften ein Teil deines Dokumentes und an dieser Stelle wird die das Lizenzrecht wirksam.
Soweit ich weiss, sind die Standardschriften von Microsoft, wie Garamond, Verdana, Arial und so weiter auch frei aus dem Netz zu beziehen und damit entschärft sich das Problem im Falle eines Falles.
Sollte das Kopieren und Weiterreichen dieser Schriften jedoch nicht erlaubt sein, sondern die Lizenz sich allein auf den freien Erwerb und den Druck dieser Schriften beziehen, würde man sich dennoch strafbar machen, wenn man diese Schriften verwendet und mit ihnen erstellte Dokumente etwains Internet stellt.
Und dann gibt es die zusätzlichen Schriften, die man bekommt, wenn man Office installiert und die man nicht frei aus dem Netz beziehen kann…
Das hätte als Konsequenz, dass mit Word erstellte Dokumente nur weich mit den Schriften verlinkt werden dürfen, wenn man sie weitergibt. Was wiederum zur Folge hat, dass der Empfänger dieser Dokumente selbst diese Schriften installiert haben muss, um sie korrekt darzustellen. Im schlimmsten Fall heißt das, der Empfänger muss exakt die selbe
Softwarekonfiguration und Version haben wie der Ersteller.
Also kein Calibri auf Windows XP.

Das hat natürlich direkt nichts zu tun mit der Frage Textverarbeitung oder Textsatz, aber indirekt schon. Denn bei LaTeX ist voreingestellt erstmal eine wirkliche freie Schrift, die alle Rechte der Nutzung beinhaltet. Die von mir verlinkten Schriften oben haben unterschiedliche Lizenzgrundlagen. Freie Schriften auf der einen Seite wie Libertine, DejaVu und ein paar hundert (nützlichen), die in Paketen mit jedem Linux ausgeliefert werden, dann die lizenzgebundenen, aber die frei heruntergeladen werden können und benutzt sprich gedruckt werden dürfen und schließlich die nur käuflich erwerbbaren Schriften, die garantiert nicht frei weitergegeben werden dürfen und damit in Onlinedokumenten nicht verwendet werden können ohne enorme Zusatzkosten zu verursachen,um die man sich dann kümmern muss.
Wir leben nicht mehr in der Zeit des Ausdrucks. Da war das alles noch etwas einfacher. Also um den komplexen Sachverhalt zu verkürzen:
Wenn du eine nicht freie Schrift in einem Onlinedokument verwendest und sie ins Netz stellst, dann stellst du praktisch die Schrift selbst zum freien Kopieren ins Netz. Und damit machst du dich eines klaren Lizenzvergehens schuldig. Wie sich das genau mit den Microsoft Schriften verhält, ist da wirklich zu klären! Denn die meisten Lizenzbestimmungen von nichtfreien Schriften beschränken das Nutzungsrecht auf den Druck.
Warum gibt es wohl diese enorm aufwändigen freien Schriftprojekte, wo sich ganze Heere von Freiwilligen an das Erstellen von abertausenden Zeichen machen? Das machen die nicht, weil sie nichts besseres zu tun haben, sondern weil sie dazu gezwungen sind, wenn sie dieser Lizenzfalle entkommen wollen.
Gruß Hanno

Links:
Liste von Schriftarten bei Wikipedia
500 weitere freie Schriften (zusätzlich zu den oben verlinkten)
Liberation Schrift als Ersatz zu Microsofts proprietären Schriften
Opensource-Schriften (nur 10 wirkliche OpenSource!)
Verweis auf ein Fachforum, wo das selbe Problem auftaucht -> strafbar!
Noch ein Fachforum mit dem selben Ergebnis
und was Microsoft selbst dazu sagt
Archiv der MS-Font EULA, bevor sie 'verschwunden' ist usw. usf.
google-suche "lizenzrecht schriften" gibt fette Beute

Ergebnis: 'Verdana', 'Georgia', 'Comic Sans MS', 'Microsoft Sans Serif', 'Nina', 'Tahoma', 'Wingdings', 'Webdings' and 'Trebuchet MS' dürfen 'Embedded' werden, aber nicht aus der Einbettung herausgenommen, Reverse Engineered oder anderweitig verwendet werden. Microsoft untersagt unter anderem explizit die Nutzung ihrer Fonts auf Linux-Oberflächen.
Aber es gibt noch andere Einschränkungen, deren volle Absicht und Tragweite ich zur Zeit nicht abschätzen kann. Für das Web empfehle ich deshalb dringend die Vermeidung von Microsoft Fonts (auch wenn bislang gegen Niemanden rechtliche Schritte von Microsoft bekannt sind, kann das durchaus von fremden Parteien zum Anlass genommen werden - Stichwort Wettbewerbsrecht - gerade in Deutschland ist das Internetrecht leider sehr verbesserungswürdig). Ich selbst bin da kein Experte, aber Vorsicht kann nicht schaden.
Jenseits der oben genannten Core-Fonts gelten diese 'weichen' Bestimmungen allerdings NICHT! Also Finger weg, wenn es im Web verwendet werden soll oder ihr vorhabt, die Dateien anderweitig digital weiterzugeben.
Benutzt freie Schriften oder sogar OpenSource Schriften, das ist die Schlussfolgerung aus dieser Recherche. Mit LaTeX habt ihr da keine Probleme, mit Word könnte es kritisch werden, welche Schrift bei OpenOffice voreingestellt ist, das ist zu überprüfen. Das weiss ich nämlich nicht mehr, da ich bei mir sowieso alles auf OpenSource Schriften gestellt habe (weniger aus rechtlichen als mehr aus technischen Gründen).

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