Seine Verbreitung verdankt der Online-Backup-Dienst Dropbox einer simplen Benutzerführung. Mitbegründer Drew Houston spricht mit FUTUREZONE über Mitbewerber, Millisekunden und USB-Sticks, die allzu schnell verloren gehen.
Der Eingang zur Internetwolke kann so vertraut aussehen wie die Oberfläche des Windows Explorers. 2007 von den beiden MIT-Studenten Arash Ferdowsi und Drew Houston gegründet, sollte Dropbox zwei Aufgaben erledigen: Daten zwischen Windows-, Mac- und Linux-Computern zu synchronisieren und dabei ein Backup in der Cloud zu erstellen. Im heurigen Februar verkündete das Startup schließlich, mehr als vier Millionen Benutzer zu haben.
Mit Apps für Android, Blackberry sowie iPad und iPhone spielt Dropbox inzwischen auch im Smartphone-und Tablet-Bereich mit. Eine im Mai freigegebene Programmierschnittstelle ermöglicht es, Apps mit dem Cloud-Dienst zu verknüpfen. Auf diesem Weg lassen sich beispielsweise mit der iPad-App Droptext auf Dropbox gelagerte Textdateien bearbeiten, ebenso wie neu erstellte Dokumente speichern.
Mit Apps für Android, Blackberry sowie iPad und iPhone spielt Dropbox inzwischen auch im Smartphone-und Tablet-Bereich mit. Eine im Mai freigegebene Programmierschnittstelle ermöglicht es, Apps mit dem Cloud-Dienst zu verknüpfen. Auf diesem Weg lassen sich beispielsweise mit der iPad-App Droptext auf Dropbox gelagerte Textdateien bearbeiten, ebenso wie neu erstellte Dokumente speichern.
Die Kalifornier spendieren ihren Benutzern zwei Gigabyte an Speicherplatz. Wer mehr benötigt, muss zwischen zehn und 20 Dollar monatlich zahlen. Die FUTUREZONE sprach mit Mitbegründer Drew Houston:
FUTUREZONE: Dropbox ist intuitiv benutzbar und macht daher auch unter wenig Technikaffinen die Runde. Dennoch gibt es mit Anbietern wie Box oder SugarSync einige Konkurrenz. Wie weit glauben Sie dem Mitbewerb voraus zu sein?
Drew Houston: Wir haben sehr darauf aufgepasst, wie wir die Dinge angehen und ich glaube, unsere Apps sind gut und die Benutzer zufrieden. Wir hören auch häufig von Leuten, die von anderen Services zu uns wechseln. Webseiten wie Compete.com sagen zudem, dass wir uns von der Konkurrenz absetzen.
FUTUREZONE: Bereitet es Ihnen nicht Sorgen, dass Google sein Cloud-Angebot plötzlich umgestaltet und ähnlich wie Dopbox aussehen lässt? Oder Apple MobileMe auf Vordermann bringen könnte?
Wir denken da schon daran. Aber das war immer im Hinterkopf, seit wir begonnen haben. Wir konzentrieren uns lieber darauf, unsere Benutzer glücklich zu machen, und das hat bisher ziemlich gut funktioniert. Wir beschäftigen uns also mit dem Thema, haben deswegen aber keine schlaflosen Nächte.
FUTUREZONE: Dropbox-Benutzer erhalten zwei Gigabyte an Speicherplatz gratis, 100 Gigabyte kosten monatlich 20 Dollar. Um fünf Dollar weniger bekommt man bei Box.net bereits 500 Gigabyte, außerdem sind fünf Gigabyte gratis. Ist Dropbox zu teuer?
Wir geben den Leuten immer wieder die Möglichkeit, kostenlos zusätzlichen Speicherplatz zu bekommen (etwa über Empfehlungen des Dienstes an Freunde, Anm.), und das ist wirklich populär. Wir sehen das Ganze nicht in Kategorien wie „wie viele Dollar und Cent pro Gigabyte“. Vielmehr schaffen wir etwas, das einfach zu benutzen ist und wo das Benutzererlebnis stimmt.
FUTUREZONE: Können Sie die technische Herausforderung hinter Dropbox erläutern?
Wir hantieren mit riesigen Speichermengen. Die Leute speichern bei Dropbox jeden Tag mehr Dateien als Tweets abgesetzt werden. Wir reichen hunderte Millionen an Mitteilungen herum und achten dabei besonders auf Geschwindigkeit: wie viele Millisekunden dauert es bis eine Datei vom Desktop-Computer daheim auf dem Laptop landet. Das wirklich schnell, verlässlich und sicher über die Bühne zu bringen, ist wirklich herausfordernd. Als wir mit dem Unternehmen begonnen haben, waren wir der Ansicht, dass es keinen Dienst gab, der das alles erledigt - zumindest nicht so wie wir uns das vorstellten.
FUTUREZONE: Und die Dateien liegen bei Amazon?
Genau. Die gesamten Daten unserer Kunden liegen verschlüsselt bei Amazons S3 (Simple Storage Service, Anm.)
FUTUREZONE: Wie entstand die Idee für Dropbox?
Wie vielen Leuten wurde es auch mir zu viel, dass ich mir ständig selbst irgendwelche Dateien mailte oder einen USB-Stick mit mir herumtrug. Den Speicherstick hätte ich ein paar Mal auch fast verloren. Ich schloss gerade mein Bachelorstudium am MIT ab, als ich eines Tages so frustriert war, weil ich meinen USB-Stick nicht dabei hatte, dass ich einfach zu programmieren anfing.
FUTUREZONE: Die Programmierschnittstelle für mobile Lösungen, die Sie im Frühjahr veröffentlichten, war ein entscheidender Schritt, um mobile Apps mit Dropbox zu integrieren. Was könnte dies für Smartphone-Benutzer demnächst bedeuten?
Wir machen uns viele Gedanken darüber, was Leute im Alltag so brauchen, um unterwegs an ihre wichtigsten Daten heranzukommen. Uns begeistern gerade ein paar Sachen, die einem dabei helfen, auf Multimedia zuzugreifen und diese abzuspielen - und das nahtlos, weil eben alles in der Cloud ist. Dadurch werden Zugriff und gemeinsame Benutzung einfacher.
FUTUREZONE: Ist es denkbar, dass iPad-User in Zukunft ihre iWork-Dateien auf Dropbox sichern können?
Als Benutzer würde mir das natürlich gefallen. Leider ist Apple da nicht besonders kooperativ. Aber wir werden sehen.
FUTUREZONE: Gibt es Pläne für Windows 7?
Wie viele andere auch, war ich positiv überrascht von den tollen Bewertungen. Aber wir denken noch darüber nach, wann wir es unterstützen.
FUTUREZONE: Über den Anteil zahlender Kunden hält sich Dropbox stets bedeckt. Könnten Sie sagen, wieviel Speicher zahlende Kunden durchschnittlich belegen?
Dazu kann ich leider nichts sagen.
FUTUREZONE: Es gibt immer wieder Gerüchte über etwaige Übernahmen von Dropbox. Können Sie verraten, ob Sie gerade mit jemandem im Gespräch sind?
Wir kommentieren diese Dinge nicht. Wir sind nicht daran interessiert, das Unternehmen zu verkaufen.
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